Wandel ohne Beliebigkeit: Marke als strategischer Anker.
16.09.2025
Disruption ist das neue Normal. Märkte kippen, Geschäftsmodelle rotieren im Sprint-Tempo – und jede neue Strategie verspricht die nächste Wachstumsrakete. Doch wer nur auf Geschwindigkeit setzt, übersieht leicht den eigentlichen Stabilitätsfaktor: einen glasklaren Markenkern.
Genau hier setzt Gunnar, Executive Director UX Strategy bei wob, an. In seinem neuesten Artikel zeigt er, warum Strategien ein Verfallsdatum haben, während starke Marken als unverrückbares Zielbild bestehen bleiben. Er erklärt, wie Unternehmen in turbulentem Umfeld agil navigieren können, ohne an Substanz zu verlieren – und was Kodak, Nokia & Co. daraus hätten lernen können. Klingt nach der Orientierung, die Sie gerade brauchen? Dann tauchen Sie jetzt in Gunnars Perspektive ein und erfahren Sie, wie Ihr Markenkern zum Nordstern durch jede Veränderungswelle wird.
Strategien haben ein Verfallsdatum. Ihr Markenkern nicht.
Unternehmensstrategien hatten früher etwas Beruhigendes. Sie wurden auf 5 oder 10 Jahre angelegt, fein in Präsentationen gegossen, und galten als fester Rahmen für das Handeln. Vorbei. Strategien haben eine Halbwertszeit bekommen. Sie sind vergänglicher geworden, als es vielen lieb ist. Die Gründe sind klar: Digitalisierung, technologische Sprünge, globale Konkurrenz, geopolitische Unsicherheit und und und. Märkte drehen rasend schnell. Konsequenz: Strategien müssen heute häufiger angepasst werden. Diese Veränderung ist nicht nur legitim, sondern überlebenswichtig.
Aber: Strategie darf nicht beliebig werden Das Risiko liegt auf der Hand: Wer zu häufig die Richtung anpasst, läuft Gefahr, beliebig zu wirken. Wandel muss nachvollziehbar und vermittelbar sein, damit Menschen ihn mitgehen. Und genau hier kommt die Marke ins Spiel. Als strategisches Zielbild, das ein Unternehmen auch in turbulenten Zeiten stabilisiert. Weil deren Kern konstant bleibt.
Marke beantwortet die entscheidenden Fragen:
- Wer sind wir?
- Wofür stehen wir?
- Welche Rolle wollen wir im Markt einnehmen?
Wenn Ihnen das klar ist, können Strategien angepasst, erneuert und modifiziert werden – ohne dass das Unternehmen seine Identität verliert. Weil die Essenz und die Vision klar sind und sich nur der Weg dorthin ändert.
Lektionen aus der Praxis.
Unternehmen wie Kodak oder Nokia sind nicht gescheitert, weil sie keine Strategie hatten – im Gegenteil. Beide glaubten, genau zu wissen, wie sie ihre Zukunft sichern würden. Ihr Problem war, dass sie zu lange an einer überholten Strategie festhielten. Kodak klammerte sich an das Filmgeschäft, obwohl man intern längst die Digitalkamera erfunden hatte. Nokia vertraute auf seine Hardware-Dominanz, obwohl die Welt längst in Richtung Software und Nutzererlebnis kippte.
Es fehlte am Ende der Mut, die Strategie radikal zu ändern, solange die alten Geschäftsmodelle noch Gewinne brachten. Und weil es (vielleicht) kein klares, übergeordnetes Zielbild gab, das jenseits der kurzfristigen Produkte und Kategorien Orientierung gegeben hätte. Weil sie sich zu spät gefragt haben, wofür sie "eigentlich" stehen - über das aktuelle Produkt hinaus. Und das hat blind gemacht für innovatives Denken im Kontext veränderter Kaufgewohnheiten oder Begehrlichkeiten.
Mein Wake-up Call an die Führung.
Wer seine Marke und deren Essenz als Zielbild versteht, verliert in der Veränderung nicht den Fokus. Strategie ist wandelbar. Marke ist Anker. Hand aufs Herz: Wann haben Sie zuletzt die Essenz Ihrer Marke und Ihrer Strategien überprüft? Und sich gefragt, ob sie stark genug sind, um Sie durch die nächste Welle der Veränderung zu tragen?
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